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06. Januar 2014 : 7. Osnabrücker Wirtschaftsdialog

Die GFFW und der Fachbereich Wirtschaftswissenschaften organisierten am 17. Dezember 2013 zum 7. Mal den Osnabrücker Wirtschaftsdialog. Das Thema der Veranstaltung war die Euro-Finanzkrise. Gastredner war David Marsh, Direktor des Official Monetary and Financial Institutions Forum (OMFIF), London. David Marsh war mehrere Jahre Europa-Korrespondent der Financial Times in London. Er ist zudem Chairman der Investmentbank London & Oxford Capital Markets plc. Zeitgleich ist er als Honorarprofessor an der Universität Birmingham tätig. 2010 gründete er OMFIF, eine Organisation, die den Dialog zwischen der Finanzwirtschaft und den Zentralbanken moderiert. Den regelmäßigen Gedankenaustausch nutzt Marsh um seine Bücher über die Rolle der Notenbanken in der Finanzkrise zu schreiben. Sein erstes Buch zur Bundesbank publizierte er bereits 1989. Sein neuestes Buch, das er in Osnabrück vorstellte, erschien in 2013 bei Yale University Press.

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In seinem Vortrag warf Marsh zunächst einen Blick zurück auf die Entstehungsgeschichte des Euro. Daraufhin erklärte er wie in den letzten 5 Jahren das Krisenmanagement aus seiner Sicht nicht nur keine Lösung fand, sondern die Krise sogar noch verschlimmerte.  Während die Schuldnerländer an den Austeritätprogrammen – den Sparauflagen für die öffentlichen Haushalte - fast zerbrechen, fürchten die Gläubigerländer zu einer niemals endenden Subvention gezwungen zu werden. Er argumentierte, dass ein konstruktiver Dialog inzwischen zusammengebrochen ist und die möglichen Lösungswege durch fehlenden Entscheidungsmut und Inkompetenz auf der Führungsebene blockiert werden. Bezüglich künftiger Lasten für die Steuerzahler gab Marsch eine realistische Einschätzung. Seiner Prognose nach werden sich die Kosten der Euro-Rettung in den kommenden Jahren in den Haushalten der Geber-Länder niederschlagen, und dadurch geringeren Spielraum für Bildungsausgaben, Infrastrukturmaßnahmen und den Sozialstaat zulassen.
Der Osnabrücker Wirtschaftsdialog bringt Studenten, Ehemalige, sowie Mitarbeiter und Professoren der Universität mit prominenten Experten ins Gespräch. Bei der gut besuchten Veranstaltung waren darüber hinaus auch Teilnehmer aus den Nachbardisziplinen der Rechtwissenschaft, sowie Politik- und Sozialwissenschaften vertreten.  Sponsor der Veranstaltung war die Gesellschaft der Freunde und Förderer des Fachbereichs Wirtschaftswissenschaften (GFFW), mit deren Unterstützung die Diskussion bei einem Sektempfang für alle Teilnehmer noch fortgesetzt werden konnte.