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03. Februar 2021 : Forschungsprojekt „Marketplace lending: A brave new lending world?“ aus "Niedersächsischen Vorab" gefördert
Das Projekt „Marketplace lending: A brave new lending world? Interdisciplinary research on platform architecture to foster sustainable finance“ wird in Zusammenarbeit mit dem Niedersächsischen Ministerium für Wissenschaft und Kultur aus dem "Niedersächsischen Vorab" der VolkswagenStiftung mit knapp 645.500 Euro für die nächsten 3 Jahre finanziert. An dem Projekt sind vom Fachbereich Wirtschaftswissenschaften der Universität Osnabrück Prof. Dr. Valeriya Dinger (Makroökonomie), Prof. Dr. Peter Grundke (Banken und Finanzierung), Prof. Dr. Frank Teuteberg (Unternehmensrechnung und Wirtschaftsinformatik) sowie vom Fachbereich Humanwissenschaften Prof. Dr. Karsten Müller (Arbeits- und Organisationspsychologie) beteiligt.
Marketplace-Lending-Plattformen (MPL), wie Auxmoney in Deutschland oder LendingClub in den USA, durch die Fremdkapital in Form von Krediten über Online-Marktplattformen vermittelt werden, sind ein prominentes Beispiel für so genannte FinTechs. Die Architektur dieser Plattformen und die Art und Weise, wie sie Informationen verarbeiten, unterscheidet sich von derjenigen etablierter Finanzintermediäre, wie Banken, und ermöglicht so möglicherweise einen Wandel hin zu einer nachhaltigeren Allokation von finanziellen Ressourcen. In diesem Projekt wird die Fähigkeit von MPL-Plattformen zur Förderung einer nachhaltigen Finanzwirtschaft untersucht, indem theoretische, empirische und experimentelle Forschungsmethoden aus der Finanzwirtschaft, der Volkswirtschaftslehre, der Wirtschaftsinformatik sowie der Psychologie zum Einsatz kommen. Es soll insbesondere analysiert werden, ob MPL-Plattformen Transaktionskosten reduzieren, die Investitionsbereitschaft für ökologisch und sozial nachhaltige Projekte erhöhen und die finanzielle Inklusion stärken können. Das Ziel ist es, besser zu verstehen, wie MPL-Plattformen genutzt werden können, um gesellschaftlich wünschenswerte Ergebnisse zu fördern. Darauf aufbauend soll ein Katalog von Gestaltungsprinzipien und Handlungsempfehlungen entwickelt werden. Das verbesserte Verständnis kann von Plattformbetreibern zur Optimierung der Architektur ihrer Plattformen eingesetzt werden. Es kann auch politischen Entscheidungsträgern bei ihren Bemühungen helfen, neue Finanztechnologien so zu regulieren, dass zwar die Risiken reduziert werden, ohne dabei jedoch Innovationen zu ersticken.