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20. Mai 2021 : Ausgezeichnet − Regionale und überregionale Stifter prämieren herausragende Promotions- und Studienleistungen am UWI mit Förderpreisen
Am Fachgebiet Unternehmensrechnung und Wirtschaftsinformatik (UWI) wurden in den vergangenen Monaten insgesamt vier Preise von regionalen und überregionalen Stiftern für herausragende Promotions- und Abschlussarbeiten ausgezeichnet.
Mit Verleihung der Förderpreise wird die Leistungsbereitschaft der Studierenden und des wissenschaftlichen Nachwuchses von Verantwortungsträgern aus Wirtschaft und Gesellschaft gewürdigt. Die öffentliche Anerkennung und großzügige Unterstützung unserer wissenschaftlichen Leistungen durch diese begehrten Auszeichnungen unterstreichen die exzellenten Leistungen und das soziale Engagement unserer herausragenden Studierenden und Absolvent*innen einerseits und verleihen ihnen darüber hinaus eine hohe öffentliche Sichtbarkeit. Die Vielzahl an Preisen unterschiedlicher Institutionen, Unternehmen, Stiftungen und Vereinen sind nicht zuletzt auch ein Ausweis der guten Vernetzung in die Region und ein Bekenntnis zum Wissenschaftsstandort Osnabrück.
Auszeichnung der Dissertation „Sozioökonomische Implikationen der Digitalisierung im Kontext von Industrie 4.0: Eine multiperspektivische Analyse aus Sicht der Akteure der Bauindustrie“ von Frau Dr. Oesterreich mit dem 2. Platz des OLB Wissenschaftspreis 2020
Der OLB-Wissenschaftspreis wird seit 2000 mittlerweile zum elften Mal von der OLB Stiftung vergeben. In diesem Jahr sind 80 Bewerbungen von Absolvent*innen der Universitäten und Hochschulen im Nordwesten eingegangen, die in den Jahren 2019 und 2020 eine herausragende wissenschaftliche Abschlussarbeit/Doktorarbeit vorgelegt haben.
Frau Dr. Oesterreich erhielt für ihre Dissertation den zweiten Platz des OLB-Wissenschaftspreis in der Kategorie Dissertationen. Nach der Prämierung ihrer Arbeit mit dem GFFW-Förderpreis im Jahr 2019 ist dies bereits der zweite Förderpreis, den sie für ihre Dissertation erhielt.
„Ich freue mich sehr darüber, dass meine Arbeit für den Preis ausgewählt wurde. Besonders stolz macht mich die Tatsache, dass die Jury bei der Auswahl der Preisträger nicht nur das inhaltliche, wissenschaftliche Niveau der Arbeiten zu Grunde gelegt hat, sondern auch die gesellschaftliche Bedeutung und den mutigen Ansatz einer Arbeit im Blick hatte“, erläutert sie.
Im Rahmen ihrer Dissertation untersuchte Frau Oesterreich interdisziplinäre Fragen zu den sozioökonomischen Auswirkungen der Digitalisierung wie bspw. die Kosten-Nutzen Quantifizierung innovativer Informationssysteme, aber auch die Auswirkungen des digitalen Wandels auf die Rollenbilder und Kompetenzanforderungen der Mitarbeiter. Dabei wird der Fokus nicht nur auf die technologischen Aspekte der Digitalisierung gelegt, sondern auch soziale und gesellschaftlich relevante Themen adressiert. Mit ihrer Forschung trägt Frau Oesterreich dazu bei, die sozialen und ökonomischen Hemmnisse der Digitalisierung auf dem Weg zu einer digitalen Wirtschaft und Gesellschaft besser zu verstehen. Seit dem erfolgreichen Abschluss ihrer Promotion unterstützt Frau Oesterreich unser Fachgebiet UWI in ihrer aktuellen Rolle als Akademische Rätin im Rahmen der Forschung und Lehre.
Auszeichnung der Dissertation “The Impact of Blockchain Technology on Business Model Innovation” von Herrn Dr. Jan Heinrich Beinke mit dem GFFW-Förderpreis
Der GFFW-Förderpreis wird seit 1990 jährlich von der Gesellschaft der Freunde und Förderer des Fachbereichs Wirtschaftswissenschaften der Universität Osnabrück e.V. (GFFW) an besonders herausragende Promotionen des Fachbereichs Wirtschaftswissenschaften an der Universität Osnabrück vergeben.
In seiner beeindruckenden Dissertation analysiert Jan Heinrich Beinke die Auswirkungen der Blockchain-Technologie auf Geschäftsmodelle und Geschäftsmodellinnovationen. Besonders bemerkenswert sind die Interdisziplinarität und wissenschaftliche Breite des fokussierten Themengebietes. Das zeigt sich in Schwerpunkten wie der Geschäftsmodellanalyse von Start-ups im Finanzsektor, die Blockchain implementieren, und dem Software Engineering, wie beispielsweise einer Blockchain-basierten Patientenakte. Zudem dokumentiert Herr Beinke mit seiner mit „summa cum laude“ ausgezeichneten Dissertation, dass hochwertige Forschung und Praxisnähe befruchtend aufeinander wirken können.
„Für mich ist Forschung nicht etwas Abstraktes, das ausschließlich im akademischen Elfenbeinturm diskutiert wird, sondern etwas Konkretes, das Nutzen für Wirtschaft und Gesellschaft liefert“, erläutert er.
Diese Anwendungsnähe spiegelt sich auch in seinem weiteren Engagement wider. So steht er Start-ups, Verbänden, Unternehmen und politischen Entscheidungsträger*innen hinsichtlich Einsatzmöglichkeiten, Implementierungsstrategien und Risiken der Blockchain-Technologie als gefragter Experte zur Verfügung.
Auszeichnung der Bachelorarbeit „Governance in blockchain-basierten, dezentralen Organisationen – eine multimethodische Analyse“ von Herrn Jan Gesing mit dem MLP-Förderpreis
Der MLP-Förderpreis wird seit 2001 für herausragende Arbeiten und Leistungen im Studium verliehen.
Welche Chancen und Herausforderungen birgt eine Implementation von Governance-Strukturen in dezentralen, autonomen Organisationen? Dieser Frage geht Jan Gesing in seiner Bachelorarbeit mithilfe eines multimethodischen Forschungsansatzes nach. Bemerkenswert sind seine fachliche Kompetenz, Strukturiertheit und lückenlose Argumentation – für seine herausragende Arbeit erhält Gesing deshalb die Note 1,0. Er verdeutlicht, wie traditionelle und hierarchische Strukturen durch eine dezentrale Steuerung von Organisationsformen, die auf einer Blockchain basieren, abgelöst werden könnten. Seine Aussagen stützt Gesing auf umfassende Interviews, die er mit anerkannten weltweiten Expert*innen der Branche geführt hat.
„Der einheitliche Konsens verdeutlicht das immense Potenzial, das die Blockchain-Technologie birgt. Dennoch wird die Diffusion nach wie vor von gesetzlichen Regularien limitiert. Daher verfolge ich mit großem Interesse, wie sich dieses noch junge Forschungsfeld zukünftig entwickelt“, erläutert Gesing.
Inzwischen hat er mit seinem Masterstudium begonnen; zukünftig sieht er für sich eine Tätigkeit in der strategischen Unternehmensberatung oder bei Venture Capital Gesellschaften.
Auszeichnung der Masterarbeit „Entwicklung und Evaluation eines multimodalen Assistenten zur Steigerung der Arzneimitteltherapiesicherheit“ von Herrn Schulte to Brinke mit dem Förderpreis der ROSEN Gruppe
Der Förderpreis der ROSEN Gruppe wird seit 1995 für hervorragende Abschlussleistungen in den Bereichen Physik, Informatik/Wirtschaftsinformatik und Cognitive Science verliehen.
Mehr als zwei Millionen Menschen in Deutschland sind jährlich von unerwünschten Arzneimittelwirkungen (UAW) betroffen – eine erschreckende Zahl. Noch schlimmer ist: Rund 25.000 Menschen sterben sogar daran.
„Allein die Kosten für Krankenhausaufenthalte aufgrund von UAW liegen in Deutschland bei etwa 434 Millionen Euro pro Jahr. Dabei wären ca. 20 Prozent der UAW vermeidbar“, erklärt Jan Schulte to Brinke, der sich diesem Thema in seiner Masterarbeit widmet.
„Um Patient*innen in ihrem Medikationsmanagement zu unterstützen, habe ich einen digitalen, multimodalen Gesundheitsassistenten entwickelt, der die Arzneimitteltherapiesicherheit erhöhen soll.“
Den enormen Mehrwert dieses Assistenten im Vergleich zu bereits bestehenden Apps identifiziert er in umfassenden Interviews mit Apotheker*innen. Herr Schulte to Brinke zeigt in seiner Arbeit nicht nur ein hohes Maß an wissenschaftlicher Kompetenz, sondern leistet mit seinen Ergebnissen auch einen wichtigen praxisorientierten Beitrag zum Medikationsmanagement. Seit Abschluss seines Studiums forscht er in seinem Fachgebiet an der Universität Osnabrück weiter und arbeitet als Researcher am Deutschen Forschungszentrum für Künstliche Intelligenz.
„Unser Dank gilt allen Stifter*innen der Förderpreise für ihre langjährige engagierte Förderung. Vor allem in dieser herausfordernden Zeit sind sie für uns eine große Unterstützung, für die wir ihnen besonders dankbar sind. Die Auszeichnungen bestärken und motivieren unsere jungen Talente und geben damit Anreiz für die zahlreichen Spitzenleistungen in der Forschung“, so Prof. Teuteberg.
„Wir freuen uns sehr, dass diese fachbereichs- und landesweiten Auszeichnungen an Absolventen und Doktoranden des UWI gehen. Sie zeigen einmal mehr, dass die Forschungsqualität am Fachgebiet UWI den höchsten wissenschaftlichen Standards Genüge leistet und unterstreichen dabei die Relevanz und Anwendungsnähe unserer Forschung“, ergänzte er.
Das gesamte UWI-Team ist stolz auf diese hervorragenden Leistungen und beglückwünscht allen Preisträger*innen zu ihren Förderpreisen.